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textcouch-Kalender NOVEMBER 2014

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Auflösung: München, Deutschland

An grauen Novembertagen sind schöne Erinnerungen das Grösste. Und so denke ich gerade beim Blick in meinen textcouch-Kalender ganz besonders gerne an die zwei Tage zurück, die ich letztes Jahr in München verbracht habe. Da kann mir das mausgraue, nasse Fribourg vor dem Bürofenster mal echt gestohlen bleiben …

Weiterbilden und netzwerken deluxe
In München war ich natürlich rein beruflich. Ich habe dort meinen „Meister“ gemacht. Die Texterschmiede, seit 1998 die führende deutsche Akademie für den Werbenachwuchs in Text und Konzeption, bietet die entsprechenden Meisterkurse für Texter an. Tolle Sache. Besonders für Werber der "Zwischenzeit" wie mich, die nur kurz vor Eröffnung der Hamburger Texterschule in die Werbung eingestiegen sind. Zu meiner Zeit gab es praktisch keine Texterausbildungen, sondern nur das "Learning by doing"-Prinzip. Neidisch habe ich also die Geschehnisse rund um die Texterschmiede in Hamburg verfolgt. Das hätte ich damals auch gerne gemacht, aber ich war schon mitten drin im Werbezirkus und hatte keinen triftigen Grund nochmal die Schulbank zu drücken. Jetzt als "alte Häsin" entdeckte ich, dass die Texterschmiede ein kreatives Update in Form der Meisterkurse anbietet. Und das sogar auch in München - für mich etwas näher als Hamburg. Und das Tollste: Ich bekam sogar ein Bett mit Frühstück und Familienanschluss bei meiner sehr geschätzten Netzwerk-Kollegin Jutta Scherer angeboten. Kann man dieses Glück fassen?

Münchner Sehenswürdigkeiten
Tja, dieses Kapitel überspringen wir dann mal elegant. Denn für Sightseeing blieb an meinen beiden arbeits- und gesprächsintensiven Münchentagen einfach keine Zeit. Aber ich komme wieder, München. Und dann werde ich hier davon berichten. Und jetzt: Hopp! Hopp! Hopp! ...

Quantensprünge im Meisterkurs der Texterschmiede
Zwei Tage intensives Denken und Texten. Im Kreis kreativer Leute – vom Junior bis zur Agenturchefin. Das war das kreative Update, das ich mir gewünscht hatte. Und das ich zu diesem Zeitpunkt dringend brauchte. Im Alltag geht es ja oft so pragmatisch zu – da fehlt häufig der Raum für kreatives Austoben, fürs Ausprobieren. Auch der direkte Wettbewerb mit Kollegen, den ich aus Agenturzeiten kenne und oft genug gehasst habe, fehlt mir doch manchmal im Freelanceralltag. Das Faszinierendste und Bereicherndste am Meisterkurs waren die spontanen Rückmeldungen zu unseren Texten. Der Reihe nach lasen wir unsere Aufgabenlösungen vor und nahmen die Reaktionen der anderen ungefiltert wahr: So ein ehrlich gegrunztes „Hm“, „Eh“,  oder „Hä?“, ein spontanes „Ha!“, „Kchrrrr“ oder „Wow“ sagt eigentlich schon alles, was man als Texter wissen will muss. Es ist erschütternd, wenn man sich mal klar macht, wofür unsereins stunden- manchmal tagelang schwitzt, denkt, hinterfragt, sucht, schreibt, schleift, textet. Für ein paar Grunzlaute. Die untrüglichen Signale textlicher Quantensprünge.

Unsere Dozenten hatten auch ihren Spass.
So mein Eindruck. Michael Matthias und Alexander Baron kommentierten pointiert, schonungslos und mit Sinn für Humor unsere Ergüsse. Weiter ging es stets im Eiltempo: Claim hier, Headline da, jetzt ein Facebook-Post als Physiker, dann ein Mailing als rumänischer Einbrecher (*WTF), schnell ins Merkel-Jackett geschlüpft und verschiedene Briefe an Interessensverbände und Unterstützer geschrieben, dann mal eben die Welt retten mit einer Kampagne zur Energiewende und schliesslich einen Grosskunden mit einer internationalen Kampagne glücklich machen. Der Grosskunde wurde – wie kann es anders sein – von Michael und Alexander gemimt, eine Rolle, die ihnen auf den Leib geschneidert schien. Hat Spass gemacht mit euch zu arbeiten. Merci!

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